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Amtsblatt Nr. 698: „Am Kronenmühlebach“ – eine vertane Chance

„Am  Kronenmühlebach“ – eine vertane Chance

Auf dem neugeordneten städtischen Baugrundstück „Am Kronenmühlebach“ in Haslach mit einer Größe von 2.700 m² hätte Wohnraum für die dringendsten Fälle der Freiburger Wohnungssucherdatei entstehen können. Die Freiburger Stadtbau hatte angeboten, dort geförderten Mietwohnungsbau, auch barrierefrei, auf 2.141 m² sogenannter Geschossfläche zu bauen.

In der Wohnungssucherdatei der Stadt Freiburg stehen aktuell über 1.400 Haushalte, bei der Stadtbau sind 3.500 Menschen als wohnungssuchend gemeldet. „Unsere dringende Aufgabe ist es, diese Freiburger und Freiburgerinnen mit Wohnraum zu versorgen“, betont Martin Kotterer, der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion. Deshalb sah das Vermarktungskonzept der Verwaltung ein sogenanntes „Benennungsrecht“ der Stadt vor.

Durch einen interfraktionellen Antrag wurde nun aber mehrheitlich beschlossen, dass dieses nicht greifen soll. Das bedeutet, dass Haushalte aus der Wohnungssucherdatei nicht berücksichtigt werden müssen.

Kein Wohnraum für Familien

Ebenfalls beantragt und beschlossen wurde, dass im Baugebiet Kronenmühlenbach ein Anspruch an die Größe der geförderten Mietwohnungen entfällt. Sieben 4- und mehr-Zimmer-Wohnungen für Familien sollten realisiert werden. Das ist nun auch hinfällig. Hier wird kein neuer Wohnraum für Familien entstehen. „Das ist eine vertane Chance“, fasst Berthold Bock die Mehrheitsbeschlüsse zusammen. „Alle reden immer davon, dass wir dringend Wohnraum für Familien brauchen. Hier wäre die Möglichkeit gewesen, für sieben Freiburger Familien mit geringem Budget ein neues Zuhause zu schaffen.“ Denn das ist genau die Zielgruppe, die mehr und mehr aus Freiburg verdrängt wird. Und die Umzugskette hätte so an anderer Stelle sieben Wohnungen für kleinere Haushalte freigemacht.

Andere Priorisierung

Ziel des interfraktionellen Antrags war es, die Vergabekriterien auf ein Wohnprojekt für Ältere zuzuschneiden und damit eine Vergabe an die Stadtbau zu verhindern. An sich sind solche Wohnprojekte wünschenswert. Wenn sich ältere Menschen zusammentun, um gemeinsam in einer Hausgemeinschaft ihren Alltag im Alter zu stemmen, beugt das Einsamkeit vor und ermöglicht ein möglichst lange selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben. Das ist ein wichtiger Baustein in der kommunalen Gestaltung der Lebensräume zum Älterwerden. Aber all diese Menschen im avisierten Projekt haben bereits eine Wohnung. Im Gegensatz zu denen in den Wohnungssucherdateien. Und für die Realisierung des Wohnprojekts wurde von der Verwaltung bereits das Baugebiet „Zinklern“ in Aussicht gestellt.

„Bei knappem Angebot an Bauflächen bedarf es einer Priorisierung. Wir hätten an dieser Stelle lieber die Stadtbau am Zug gesehen“, bedauert Berthold Bock das Ergebnis. Im Baugebiet Kronenmühlenbach wäre es möglich gewesen, wenigstens einigen der dringendsten Fälle eine Wohnung zuteilen können. Und Martin Kotterer findet: „Dass dies nun nicht passiert, zeigt, dass die Prioritäten einiger Fraktionen leider woanders liegen.“