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Amtsblatt Nr. 702: Neuer Platz – alter Name

Neuer Platz – alter Name

Wir stehen kurz vor der Fertigstellung der Westerweiterung der Innenstadt. Schon seit dem Wegfall des Autoverkehrs vor fünf Jahren zeigt sich: Die Entwicklung betont das Verbindende, nicht das Trennende. „Die Erweiterung der Fußgängerzone bis in die Sedanstraße hinein ist ein logischer und zugleich ganz großer Schritt in der Stadtentwicklung“, so Wendelin Graf von Kageneck, der Fraktionsvorsitzende. „Sie entspricht dem Wachstum der Stadt und schafft zugleich einen Bereich der Entspannung.“

Und auch der neu gestaltete „Platz der Alten Synagoge“ schöpft  nun endlich seine Möglichkeiten aus. Der einflussreiche Stadtplaner Jan Gehl sagt: Die Lebensqualität einer Stadt zeigt sich vor allem darin, wie viele Kinder, wie viele alte Menschen auf Straßen und Plätzen unterwegs sind und wie viel Begegnung stattfindet. „Es ist wunderbar zu sehen, dass Freiburgs zweitgrößter Platz mit dem Tag seiner Eröffnung von der Freiburger Bürgerschaft ganz selbstverständlich angenommen wurde und wird“, findet Graf von Kageneck.

Anreiz zum Gedenken

Erst im Jahre 1996 wurde der Name von „Europaplatz“ in „Platz der Alten Synagoge“ geändert. Und dieser Name soll bleiben, ist sich die CDU-Fraktion sicher. Die Würdigung und die Erinnerung erfährt der Platz durch seine Gestaltung, das Wasserbecken dokumentiert und erhält die Geschichte der 1938 zerstörten Synagoge als Gedenkstätte. Die kulturpolitische Sprecherin Carolin Jenkner findet, dass der jetzige Name die Geschichte von Vertreibung, Ermordung und Rückkehr ausdrückt: „Das Adjektiv „alt“ zeigt auf, dass es auch ein „neu“ gibt, und das ist das Entscheidende, das Hoffnungsvolle.“ Am Platz ist eine Infotafel geplant, die durch einen QR-Code ermöglicht, die Geschichte der Synagoge und des Platzes auch bildhaft nachzuvollziehen. Das geplante Mahnmal aus den Fundamentresten wird dem schrecklichen Unrecht an anderer Stelle zusätzlich Ausdruck verleihen.

Die Freude der Menschen, egal ob jung oder alt, an der Lebendigkeit des Platzes und des Wassers hat nichts mit Ignoranz zu tun. Der Platz ist belebt, und genau so wurde er geplant. Er lädt ein zum Verweilen, sich Treffen, und regt an zum Austausch. „Freiburg hat hier einen ganz besonderen öffentlichen Raum geschaffen, der die Geschichte mit dem Heute verbindet und ohne Belehrung jedem selbst überlässt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen“, erklärt Graf von Kageneck. Und Carolin Jenkner ergänzt, dass die Gestaltung nicht für das Vergessen steht, sondern ausreichend würdevolle Anreize zum Gedenken gibt: „Dafür braucht es keinen neuen Namen.“

 Liebe Freiburgerinnen und Freiburger, wir freuen uns über Ihre Meinung zur Platzgestaltung und zur Namensgebung! Sie erreichen uns auch über E-Mail: cdu-fraktion@stadt.freiburg.de, oder auf: facebook.de/cdu.stadtratsfraktion.freiburg