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PM: Neuer Platz – alter Name

Neuer Platz – alter Name

Die CDU-Stadtratsfraktion wird einer Umbenennung des „Platz der Alten Synagoge“ nicht zustimmen.

Graf von Kageneck (Vorsitzender): „Freiburg hat hier einen ganz besonderen öffentlichen Raum geschaffen. Er verbindet die Geschichte mit dem Heute und überlässt es ohne Belehrung jedem selbst, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.“

Erst im Jahre 1996 wurde der Name von „Europaplatz“ in „Platz der Alten Synagoge“ geändert. Und dieser Name soll nach Meinung der CDU-Fraktion auch zukünftig bleiben. Die Würdigung und die Erinnerung erfährt der Platz durch seine Gestaltung, das Wasserbecken dokumentiert und erhält die Geschichte der 1938 zerstörten Synagoge als Gedenkstätte. Die kulturpolitische Sprecherin Carolin Jenkner findet, dass der jetzige Name die Geschichte von Vertreibung, Ermordung und Rückkehr ausdrückt: „Das Adjektiv „alt“ zeigt auf, dass es auch ein „neu“ gibt, und das ist das Entscheidende, das Hoffnungsvolle.“ Am Platz ist eine Infotafel geplant, die durch einen QR-Code ermöglicht, die Geschichte der Synagoge und des Platzes auch bildhaft nachzuvollziehen.

Der neu gestaltete „Platz der Alten Synagoge“ schöpft  nun endlich seine Möglichkeiten aus. Der einflussreiche Stadtplaner Jan Gehl sagt: Die Lebensqualität einer Stadt zeigt sich vor allem darin, wie viele Kinder, wie viele alte Menschen auf Straßen und Plätzen unterwegs sind und wie viel Begegnung stattfindet. „Es ist wunderbar zu sehen, dass Freiburgs zweitgrößter Platz mit dem Tag seiner Eröffnung von der Freiburger Bürgerschaft ganz selbstverständlich angenommen wurde und wird“, erklärt Graf von Kageneck.

Die Freude der Menschen, egal ob jung oder alt, an der Lebendigkeit des Platzes und des Wassers hat nichts mit Ignoranz zu tun. Der Platz ist belebt, und genau so wurde er geplant. Er lädt ein zum Verweilen, sich Treffen, und er regt an zum Austausch. Carolin Jenkner erklärt, dass die Gestaltung nicht für das Vergessen steht, sondern ausreichend würdevolle Anreize zum Gedenken gibt: „Dafür braucht es keinen neuen Namen.“