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Ergänzungsantrag: Freiburg klimaneutral bis 2050: Standortbestimmung Klimaschutz in Freiburg, Drucksache G-17/157 (interfraktionell)

Freiburg, 20.10.2017

Freiburg klimaneutral bis 2050: Standortbestimmung Klimaschutz in Freiburg, Drucksache G-17/157

Ergänzungsantrag I zu Tagesordnungspunkt 4 der Sitzung des Gemeinderates am 24.10.2017

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Salomon,

die unterzeichnenden Fraktionen beantragen zum Beschluss o.g. Drucksache folgende Ergänzung (kursiv) zu Punkt 3:

Die Verwaltung wird beauftragt, den Maßnahmenplan fortzuschreiben inkl. der Prüfung und Erarbeitung von Bewertungs- und Controlling-Instrumenten, um den Fortschritt während der Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen fortlaufend überprüfen zu können.

  • Die Verwaltung wird beauftragt,
  • die Möglichkeiten aufzuarbeiten und darzustellen, die einer Kommune zur Verfügung stehen, um die vermehrte Verwendung des Baustoffes Holz zu fördern – beispielsweise in der Form eines Fachgesprächs oder Expertenhearings „Urbaner Holzbau“.
  • die Förderlandschaft rund um den Baustoff Holz (wie z.B. die Landesförderung https://www.pro-holz-schwarzwald.com/de/informationen/holzwissen/holzbaufoerderung; http://www.cluster-forstholz-bw.de/foerderung-ab-2014/informationen.html) oder entsprechende Ausschreibungen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zu sichten, um ggf. rasch mit für Freiburg passenden Anträgen an diesen Fördermöglichkeiten teilnehmen zu können;
  • Möglichkeiten auszuloten, wie eine Kommune darauf hinwirken kann (beispielsweise über den Städtetag), dass Erkenntnisse zum – günstigen – Brandverhalten von Holz schnellstmöglich Eingang in Bauvorschriften finden.
  • Weiterhin wird die Verwaltung beauftragt, den Maßnahmenplan um folgende konkrete Elemente zu erweitern, die sich auf die vermehrte Verwendung des Baustoffes Holz beziehen, wie beispielsweise:
  • Einführung einer finanziellen Förderung von Holzbauprojekten als Anreiz zur vermehrten Verwendung des CO2-mindernden Rohstoffes Holz (nach Möglichkeit aus heimischer Produktion)
  • Schaffung eines Preises für besonders gelungene Holzbauprojekte
  • Auflage eines Stadtplans für gelungene Holzbauprojekte in Freiburg (vergleichbar dem „Cityguide zu außergewöhnlichen Gebäuden MODERNE ARCHITEKTUR IN FREIBURG“).

Begründung:

Die Drucksache UA-17/004 „Klimaschutzleistungen des Stadtwaldes: CO2-Minderung, Energie- und Materialsubstitution durch Waldbewirtschaftung und Holzverwendung“ schließt mit folgenden Worten:

„Mit dem Wissen, dass der größte Teil der Klimaschutzleistung des Systems Stadtwald und seiner Holzprodukte aus dem Produktspeicher und der Substitutionswirkung der Holzverwendung resultieren, ist es aus gesamtstädtischer Sicht aber vor allem wichtig, stärker als bisher den Einsatz von Holz, vor allem in der langfristigen Verwendung im konstruktiven Holzbau, bei Fassaden und im Innenausbau sowie auch bei der Beschaffung umzusetzen, zu fordern und zu fördern.“

Der Einsatz des umweltfreundlichen Rohstoffes Holz für die langfristige Verwendung dient als CO2– Senke und trägt zur CO2-Reduktion bei. Beispielsweise die alten Schwarzwaldhöfe, aber auch der Dachstuhl des Freiburger Münsters legen Zeugnis von der langen Haltbarkeit des Baustoffs Holz ab.

Wie im Fazit der Drucksache UA-17/004 geschrieben, ist es wichtig, den Einsatz von Holz

  • bei der Beschaffung umzusetzen
  • zu fordern
  • zu fördern.

Die finanzielle Förderung von Holzbauprojekten könnte aus Mitteln der Konzessionsabgabe sowie gegebenenfalls im Rückgriff auf die genannten Fördermittel erfolgen. Die Städte München und Hamburg bspw. honorieren die langfristige CO2-Bindung in Holzgebäuden finanziell bzw. fördern den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen im Wohnungsbau.

Die Auslobung eines Preises wäre ebenso wie die Auflage eines Stadtplans gelungener Holzbauprojekte (siehe auch Neuer Stadtplan Moderne Architektur in Freiburg: http://fwtm.freiburg.de/pb/,Lde/832609.html) Ansporn und Werbung für die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz.

Der zuständige Landesminister Peter Hauk bringt in einer Mitteilung des Ministeriums für Ländlichen Raum vom 15.9.2017 zum Ausdruck: „Die Klimaschutzwirkung von Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft ist unbestritten und die Menschheit wird ihre Klimaschutzziele nur dann erreichen, wenn sie verstärkt auf einen modernen Holzbau setzt.“ Weiter heißt es in der Mitteilung: „Holz könne sehr gut die nicht erneuerbaren und energieintensiven Baustoffe wie Beton, Stahl oder Aluminium ersetzen. Dies nicht zuletzt auch im Bereich des hybriden Bauens in Kombination mit ebendiesen Materialien.“

Mit freundlichen Grüßen

gezeichnet

Dr. Maria Hehn und Maria Viethen- B90/Die Grünen

Bernhard Schätzle und Wendelin Graf von Kageneck – CDU-Fraktion

Walter Krögner und Renate Buchen – SPD-Fraktion

Brigitte von Savigny und Irene Vogel – Fraktion UL

Monika Stein und Lukas Mörchen – JPG-Fraktion

Karl-Heinz Krawczyk und Dr. Wolf-Dieter Winkler – FL/FF-Fraktion

Manfred Stather und Dr. Johannes Gröger – FW-Fraktion