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Amtsblatt Nr. 722: Ordnungsdienst

Ordnungsdienst: Voller Erfolg

Präsent, ansprechbar, erfolgreich: Seit Oktober letzten Jahres ist der Vollzugsdienst – Freiburgs Kommunaler Ordnungsdienst – unterwegs. Die 11 Mitarbeiter im Außendienst sind vor allem in der Innenstadt unterwegs. Auch im Stadtgarten, im Seepark oder an Brennpunkten in den Stadtteilen trifft man sie an, teilweise in Begleitung der Polizei.

Den Mitarbeitern ist die Rückendeckung der Bevölkerung, aber auch die der Geschäftsleute in der Innenstadt sicher. Und egal, ob als Hilfe beim Einsteigen älterer oder bewegungseingeschränkter Bürger in die Straßenbahn oder auch bei Auskünften für Touristen: Unsere „Schutzmänner“ sind vor Ort und ansprechbar. Sie sammelten beim Rosenmontagsumzug verlorengegangene Kleinkinder ein und konnten sie wohlbehalten zu ihren Eltern zurückbringen. Sie achten auf Einhaltung des Jugendschutzes, vor allem beim Trinken und Rauchen. „Sie leisten einfach hervorragende Arbeit. Wir sind begeistert und den Mitarbeitern und ihrer Leitung sehr dankbar“, freut sich Wendelin Graf von Kageneck, der Vorsitzende. Auch die Hoffnungen auf eine abschreckende Wirkung allein durch Präsenz haben sich erfüllt. Beim vergangenen Weihnachtsmarkt gab es bereits deutlich weniger Taschendiebstähle.

Diplomatische Kümmerer

Der Ordnungsdienst ist kein repressives Instrument. „Das würde auch gar nicht zu Freiburg passen“, findet Carolin Jenkner, Patenstadträtin der Innenstadt. Er ist stattdessen Kümmerer in vielerlei Fragen, hilft bei großen und kleinen Problemen und gibt allein durch seine Präsenz vielen Menschen einfach ein „gutes Gefühl“. „Es ist jemand da, der aufpasst und die Augen offenhält.“ Die Mitarbeiter sind eine Hilfestellung, sie lösen Konflikte im öffentlichen Raum diplomatisch. Zwar kann in letzter Konsequenz auch mal ein Bußgeld erfolgen oder ein Platzverweis ausgesprochen werden. „Fest steht doch aber: Wir wollten bewusste Ordnungsstörungen nicht länger sanktionslos hinnehmen“, verdeutlicht die Stadträtin. Erstes Ziel ist dabei immer das Gespräch, die Konfliktschlichtung, die Deeskalation. Die direkte Ansprache ist in den allermeisten Fällen bereits erfolgreich, egal ob bei überschwänglich Feiernden in den späten Abendstunden, bei Vermüllung oder auch aufdringlichem Betteln. Tausenden von mündlichen Verwarnungen stehen deswegen nur wenige Bußgelder gegenüber.

Leider notwendig

Dieser „Freiburger Weg“ von Diplomatie und Deeskalation, freundlicher Ansprache und „sanftem Druck“ kann Vorbild sein für andere Ordnungsdienste im Land. „Wir sind erleichtert, dass sich der Gemeinderat nach langem Hin und Her von der Notwendigkeit eines Kommunalen Ordnungsdienst hat überzeugen lassen“, so Berthold Bock, stellvertretender Vorsitzender. „Eigentlich ist es aber schade, dass wir für die Einhaltung von Selbstverständlichkeiten bezahlte Kräfte brauchen.“ Wenn sich alle an die einfachen Regeln des Zusammenlebens halten würden, ihren Müll nicht liegen lassen oder an Hauswände urinieren würden, wenn alle ein aufmerksames Auge aufeinander hätten, dann wäre diese Unterstützung durch die öffentliche Hand weit weniger notwendig.