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PM: Für eine gesunde, regionale Landwirtschaft – Gegen eine grüne Bevormundung

Die CDU-Fraktion hat mit großer Verwunderung das Positionspapier der Grünen Gemeinderatsfraktion zur Kenntnis genommen. Auch die CDU-Fraktion möchte die regionale Landwirtschaft stärken und kurze Lieferwege fördern. Dafür müssen aber alle AkteurInnen mitgenommen werden.

Carolin Jenkner (Fraktionsvorsitzende): “Wir lassen uns die regionale Butter nicht vom Brot nehmen! CO2 Einsparung ist wichtig, Selbstbestimmung ist aber auch ein hohes Gut.“

In Ihrem Positionspapier möchte die Grüne Gemeinderatsfraktion das Essen in städtischen Schul- und Kitamensen sowie in städtischen Kantinen komplett auf Bio umstellen. Gleichzeitig möchten Sie regionale ErzeugerInnen stärken. Das beides nur schwer miteinander vereinbar ist, bleibt im Papier unerwähnt. Eine Bio-Pflicht würde zahlreiche regionale Erzeuger von der Belieferung ausschließen. Hinzu kommt: In unserer Region können nicht genügend Bio-Lebensmittel produziert werden, um die Versorgung sicherzustellen. Bio-Lebensmittel aus weiter entfernten Regionen, mit längeren CO2 intensiven Lieferwegen würden den Vorzug vor konventionell produzierten regionalen Lebensmitteln bekommen. Schwarz-Weiß-Denken über „gute“ Bio-Ware und „schlechte“ konventionelle Produkte wird der Realität ohnehin nicht gerecht. In unserer Region gibt es viele konventionelle Betriebe, die nachhaltiger wirtschaften als manch zertifizierter Bio-Betrieb anderenorts. 

Das Gleiche gilt für die grüne Forderung Schul- und Kitamensen schnellstmöglich auf rein vegetarische Angebote umzustellen. Traditionsreiche Familienbetriebe im Schwarzwald wären von einer Belieferung ausgeschlossen, obwohl viele von Ihnen das dortige Grünland ökologisch bewirtschaften. Eine Umstellung auf Gemüseanbau kommt für sie nicht in Frage, da es nach EU-Recht untersagt ist, Grünland umzubrechen. Schwarzwaldhöfe, die Weidewirtschaft betreiben, zählen zu den nachhaltigsten, da sie Biodiversität fördern und zum Erhalt der traditionsreichen Kulturlandschaft beitragen.

Nicht nur für die ProduzentInnen wäre die Entscheidung problematisch sondern auch für die KonsumentInnen. Ihnen möchten die Grünen jede Wahlfreiheit beim Mittagessen nehmen. „Maßregelung von oben ist der falsche Weg. Wenn wir eine CO2-Reduktion erwirken wollen, dann müssen wir jeden einzelnen hin zu einer Entscheidung für gesunde Ernährung bestärken“, so Stadtrat Bernhard Schätzle. Anderenfalls stimmen viele SchülerInnen mit den Füßen ab und greifen zum Fleisch aus dem nächstgelegenen Imbiss. Jenkner ergänzt: „Einfach so eine Ernährungswende auszurufen, ohne mit allen AkteurInnen gesprochen zu haben, entspricht dem alten grünen Bevormundungsstil. Unsere Ernährung ist auch Teil unserer Kultur und jahrhundertelanger Tradition. Jede Strategie die dort eingreift muss gemeinsam mit der regionalen Landwirtschaft und den BürgerInnen vor Ort umgesetzt werden.“