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Nr. 675: Wohnraum für Wohnungslose

Freiburg hat ein gut ausgebautes Hilfesystem für wohnungslose Menschen. Die aktuellen Kapazitäten der Stadt sind jedoch ausgeschöpft. Geplant ist aktuell, Unterkünfte für Obdachlose zu ertüchtigen, neu zu erwerben oder Flüchtlingsunterkünfte umzuwidmen. Das sind die ersten Schritte, die Notlösungen. Mit der Notlösung müssen aber zeitgleich Perspektiven geschaffen werden. Ein zweiter Schritt ist also das Durchbrechen des Kreislaufs, der durch den Verlust der Wohnung in Gang gesetzt wird. Die Verwaltung kündigte an, ein Modell für einen besseren Zugang wohnungloser Bürgerinnen und Bürger in den – auch privaten – Wohnungsmarkt zu entwickeln. Begleitet werden muss so ein Übergang mit verlässlichen Hilfen für die Mieter, aber auch Ansprache für die Vermieter.

Hilfe zur Selbsthilfe

Ein Teil der Bewohner der ordnungsrechtlichen Unterkünfte der Obdachlosenhilfe benötigen diese Hilfen eigentlich nicht. Sie brauchen lediglich eine Wohnung. Obwohl sie diese mit ihrer Arbeit selbst finanzieren könnten, finden sie keine und müssen im Hilfesystem verharren. Das Grundprinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ trägt in Zeiten der Wohnungsnot nicht. „Je rascher wir insgesamt das Wohnungsproblem lösen, desto rascher und besser können wir den wohnungslosen Menschen in unserer Stadt helfen. Das ist nachhaltige Sozialpolitik“, zeigt sich Dr. Klaus Schüle, der stellvertretende Vorsitzende, überzeugt und lobt den aktuellen Vorstoß der Stadtverwaltung. „Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen kommen wir einen entscheidenden Schritt voran.“

Viele offene Fragen

In Fällen extremer Armut, bei Menschen, die aus psychischen Gründen keine Hilfe annehmen können, oder auch EU-Migranten, die keinerlei rechtliche Ansprüche haben, gibt es noch viele offene Fragen. „Wir müssen auch denen helfen, die sich nicht mehr selbst helfen können“, betont der stellvertretende Vorsitzende. Auch hier hat die Verwaltung Überlegungen und Gespräche angekündigt. Eine weitere Gruppe stellen die U25-jähringen Wohnungslosen dar. Sie brauchen ganz eigene Hilfesysteme und Angebote.

Und ähnlich wie bei der Flüchtlingshilfe sind es unzählige Ehrenamtliche, die sich engagieren und denen unser Dank gebührt.

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