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Anfrage: Streetscooter der Deutschen Post

Streetscooter der Deutschen Post

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Anfrage nach § 24 Abs. 4 GemO zu Sachthemen außerhalb von Sitzungen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wie in der Badischen Zeitung vom 12.04.2017 zu lesen war, verkauft die Deutsche Post ihren Elektrolieferwagen Streetscooter nun auch an andere Unternehmen, wobei gezielt auch an Kommunen gedacht wird.

Die Entwicklung des Startup-Unternehmens wirkt vielversprechend, da die Elektrolieferwagen relativ preiswert und praktisch, ökologisch interessant und leise sind.

Wir interessieren uns dafür, ob die Lieferwagen nicht auch in Freiburg eingesetzt werden können und bitten daher um die Beantwortung der folgenden Fragen:

  1. Hat sich die Stadtverwaltung mit dem Angebot der Deutschen Post, ihre Streetscooter auch an Kommunen zu verkaufen, bereits beschäftigt?
  1. Sieht die Verwaltung Möglichkeiten, die Streetscooter der Deutschen Post bei der Stadtverwaltung oder in ihren städtischen Gesellschaften oder Beteiligungen einzusetzen?

Mit freundlichen Grüßen

Martin Kotterer                                                           Bernhard Schätzle

Verkehrspolitischer Sprecher                                   Umweltpolitischer Sprecher

Antwort der Stadtverwaltung vom 25. April 2017:

Anfrage zu Streetscootern der Deutschen Post

Sehr geehrter Herr Stadtrat Kotterer, sehr geehrter Herr Stadtrat Schätzle,

gerne beantworten wir Ihre Anfrage nach § 24 Absatz 4 GemO zu Streetscootern der Deutschen Post:

  1. Wir beobachten regelmäßig den Markt von alternativen Antriebsformen und ins­besondere auch die Entwicklung der Modellpalette bei Elektrofahrzeugen. Daher ist uns das Angebot des Streetscooters bereits bekannt.
  2. Bei Neu- und Ersatzbeschaffungen werden ständig die Einsatzmöglichkeiten um­weltfreundlicher Mobilitätsformen geprüft:
  • Aktuell sind bei den zugelassenen Fahrzeugen neben herkömmlichen Ver­brennungsmotoren (Benzin und Diesel) folgende Antriebsarten vorhanden:

19 x Erdgas 1 x Autogas

1x Benzin-Plug-In-Hybrid 6 x Elektro

  • Ab Dezember 2017 soll ein amtsübergreifender Fahrzeugpool mit 70 Fahr­zeugen eingerichtet werden (vgl. G-16/064). Davon werden 53 Autos mit Elektromotoren ausgestattet. Teilweise sind auch Modelle aus der Fahrzeug­kategorie des Streetscooters vorgesehen. Aus vergaberechtlichen Gründen ist die Beschaffung EU-weit und produktneutral auszuschreiben. Auch eine Betei­ligung der Deutschen Post ist möglich. Aus dem Bieterkreis, welcher die tech­nischen Mindestanforderungen (u.a. auch Energieeffizienz und Akkureichwei­te) erfüllt, werden die wirtschaftlichsten Angebote je Fahrzeugklasse ausge­wählt. Das Ausschreibungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Mittelfristig wird damit weitestgehend der städtische Bedarf an derartigen Fahrzeugen ge­deckt sein.

® Zum 1. April 2017 wurden die Botendienste zwischen allen städtischen Ge­bäuden (z.B. Verwaltungen, Schulen, Kindergärten) an einen externen Kurier­dienst vergeben. Dieser erbringt die Dienstleistung klimaneutral und schad­stofffrei, da ausschließlich Fahrräder und Pedelecs eingesetzt werden (vgl. Anlage, Artikel aus der Badischen Zeitung vom 29.03.2017).

Informationen zu den städtischen Gesellschaften liegen uns nicht vor. Deshalb ha­ben wir Ihre Anfrage an die ASF, Badenova, FSB, FWTM sowie VAG weitergeleitet und gebeten, Ihren direkt eine Antwort zu senden.

Nachricht von diesem Schreiben haben alle Fraktionen, Faktionsgemeinschaften und Gruppierungen des Gemeinderates erhalten.

Anlage

Adrian Hurst

Mit freundlichen Grüßen

Antwort der FWTM vom 27. April 2017:

Anfrage zu Streetscootern der Deutschen Post

Sehr geehrter Herr Stadtrat Kotterer, sehr geehrter Herr Stadtrat Schätzle,

auf Bitte von Herrn Hurst, Haupt und Personalamt, übersenden wir Ihnen unsere Ant­wort auf Ihre Anfrage bezüglich der Streetscooter der Deutschen Post vom 13.4.17 an die Stadt Freiburg.

Die FWTM hat einen Fuhrpark bestehend aus sieben Fahrzeugen, wovon eines ein Elektro-Smart ist. Bei zwei Fahrzeugen handelt es sich um Hybridfahrzeuge. Dies sind Gabelstapler für den Transport größerer Lasten auf dem Messegelände.

Für Botengänge, die Übermittlung der Hauspost und Lieferungen zwischen unseren Häusern ist ein Radkurier-Unternehmen beauftragt. Bedarf an einem firmeneigenen Lieferwagen besteht derzeit nicht. Für das Messegelände und den im Bau befindlichen Kopfbau prüfen wir die Installation von Ladesäulen.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bernd Dallmann – Geschäftsführer

Thomas Stoffel – Leiter Wirtschaftsförderung

Antwort der ASF vom 28. April 2017:

Streetscooter der Deutschen Post

Ihre Anfrage nach § 24 Abs. 4 GemO zu Sachthemen außerhalb Sitzungen

Sehr geehrter Herr Stadtrat Kotterer, sehr geehrter Herr Stadtrat Schätzle,

gerne beantworten wir Ihre Anfrage nach § 24 Absatz 4 GemO zu Streetscootern der Deutschen Post:

  1. Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH (ASF) setzt sich bereits seit mehreren Jahren intensiv mit dem Thema klimaneutrales Fahren auseinan­der. Hierzu wurden bereits diverse Pilotprojekte gestartet. In einem aktuellen Projekt „Einsatz einer vollelektrischen Straßenkehrmaschine (eSKM) der 2-m3 Klasse für die tägliche Reinigung von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen“ werden wir bereits über den Innövationsfond der badenova sowie aus Fördermit­teln des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Das Angebot des Streetscooters ist uns bekannt.

  1. Die ASF setzt bereits seit 2012 einen Hybrid Müllkraftwagen (MKW) für die kommunale Restmüllabfuhr ein. Seither wurden ständig neue Möglichkeiten zur Reduzierung der Umweltbelastung gesucht.

Aktuell besteht der elektrische Fuhrpark aus:

  • 1 Hybrid-MKW für die kommunale Abfallentsorgung
  • 1 elektrischen Straßenkehrmaschine (eSKM) für die Reinigung von Stra­ßen, Wegen und Plätzen
  • 2 elektrischen VW Golfs (eGolf) für Dienstfahrten
  • 2 Lastenfahrrädern (Pedelecs) für die Reinigung des Innenstadtbereichs und der Behälter
  • 1 elektrischen Roller für die Analyse der Stadtsauberkeit (INFA)
  • 1 elektrischen Transporter für Botengänge (ab Juni 2017)
  • 4 eBikes (Pedelecs) für die VerwaltungDas Interesse der weiteren Elektrifizierung unseres Fuhrparks ist groß, bedingt jedoch verschiedener technischer Voraussetzungen. Unser Fuhrpark besteht größtenteils aus LKWs mit hoher Nutzlast und großen Nebenaggregaten. Der Einsatz der aktuellen Modelle der Deutschen Post wäre für kommunale abfall­wirtschaftliche Tätigkeiten nur möglich bei entsprechender Nutzlast.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Broglin – Geschäftsführer

Antwort der VAG vom 15. Mai 2017:

Anfrage zu Streetscootern der Deutschen Post

Sehr geehrter Herr Stadtrat Kotterer, sehr geehrter Herr Stadtrat Schätzle,

gerne beantworten wir ihre Anfrage nach § 24 Abs. 4 GemO zu Fahrzeugen der Streetscooter GmbH – einem Unternehmen der Deutschen Post DHL Group:

Die Freiburger Verkehrs AG hat bereits im Jahr 2013 in einem gemeinsamen Projekt mit badenova und IKEA 3 vollelektrische Lieferfahrzeuge Typ Renault KANGOO beschafft. Diese Fahrzeuge werden bis heute sehr erfolgreich eingesetzt. Die Fahrzeuge haben sich als zuverlässig, robust und wartungsarm erwiesen; den auf 3 Jahre angesetzten Probelauf haben wir inzwischen erfolgreich abgeschlossen und führen nun gemeinsam mit IKEA dieses Projekt auf unbestimmte Zeit weiter.

Aufgrund der positiven Erfahrungen, die wir aus diesem Projekt gewonnen haben, hat die VAG im Jahr 2015 für ihren internen Fahrzeugpool zwei vollelektrische Fahrzeuge vom Typ Renault ZOE beschafft, im Jahr 2017 dann noch ein weiteres Fahrzeug vom Typ Renault KANGOO. Im täglichen Einsatz haben sich diese Fahrzeuge sehr bewährt.

Die VAG hat in ihrem Fahrzeugpool zudem zwei Hybridfahrzeuge vom Typ Toyota Auris im Einsatz.

Bei der Neubeschaffung von Fahrzeugen ist der elektrische Antrieb bei der Freiburger Verkehrs AG inzwischen ein festes Kriterium. Auch bei der Neubeschaffung kleinerer Nutzfahrzeuge für Transport-, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten wird die Möglichkeit eines passenden vollelektrischen Antriebes überprüft und berücksichtigt.

Aus vergaberechtlichen Gründen erfolgt bei der VAG kein Fahrzeugkauf ohne das Einholen vonmehreren Angeboten bzw. einer förmlichen Ausschreibung.

Entsprechend erfolgt bei passenden Beschaffungen auch eine Anfrage bei der Streetscooter GmbH bzw. wird diese im Kreis der Anbieter mit aufgenommen.

Nachricht von diesem Schreiben haben alle Fraktionen, Fraktionsgemeinschaften und Gruppierungen des Gemeinderates erhalten.

Mit freundlichen Grüßen

i.V. Waibel – Unternehmensbereichsleiter Fahrzeugtechnik

i.A. Dufner – Fachbereichsleiter Einkauf

Antwort der bnNetze vom 31. Juli 2017:

Anfrage zu Streetscootern der Deutschen Post

Sehr geehrter Herr Kotterer, sehr geehrter Herr Schätzle,

gerne beantworten wir Ihre Anfrage an Herrn OB Dieter Salomon vom 13.04.2017 zum Einsatz von Streetscootern der Deutschen Post in unserem Unternehmen, die mit Schreiben vom 25.04.2017 zur Beantwortung an uns weitergeleitet wurde.

Den Einsatz von Streetscootern der Deutschen Post bei der badenova AG & Co. KG bzw. der bnNETZE GmbH haben wir geprüft und sind zu folgendem Ergebnis gekommen:

  • Das Fahrzeug ist für unsere Belange viel zu klein. Sowohl unsere Servicetechniker als auch unsere Einsatzfahrzeuge müssen möglichst vielseitig einsetzbar sein. Dafür sind ein „Mindest­Ladevolumen“ sowie eine ausreichende Zuladungsmöglichkeit notwendig, um für das Tages­geschäft wie auch für den Ersteinsatz im Störfall erforderliche Werkzeuge, Messgeräte und Notmaterialien dabei zu haben.
  • Für unsere Servicetechniker muss ein Fahrzeug mit elektrischem Antrieb folgende Anforderungen erfüllen, damit es als „alltagstaugliches“ Fahrzeug bei der bnNETZE zum Einsatz kommen kann:

o Das Fahrzeug muss begehbar sein.

o Die tägliche Fahrleistung eines Einsatzfahrzeuges der bnNETZE liegt je nach Einsatzgebiet zwischen 75 und 150 km (mit steigender Tendenz); somit muss die Reichweite eines vollbeladenen Einsatzfahrzeuges sowohl im Sommer als auch im Winter bei mindestens 150 km liegen. Im Übrigen kommen unsere Einsatzfahrzeuge sowohl im Stadtgebiet als auch im Umland/Schwarzwald zum Einsatz.

o Die Zuladungsmöglichkeit muss werksseitig 750 kg betragen.

o Das Fahrzeug muss zusätzlich über eine eingebaute elektrische Lademöglichkeit für die mitzuführenden elektronischen Geräte (Messgeräte, Mobiltelefone und Laptops) verfügen.

o Im Winter müssen die Service-Fahrzeuge in der Lage sein, die Innenräume ausreichend zu beheizen, in denen sich die Servicetechniker für Pausenzeiten aufhalten sowie zum Frostschutz von hochsensiblen Mess- und Prüfgeräten; dies insbesondere im Falle nächtlicher Bereitschaftseinsätze.

Die badenova beschäftigt sich schon länger in sog. „Leuchtturmprojekten“ mit dem Thema E- Mobilität, in denen unter anderem auch der Einsatz von E-Fahrzeugen im Tagesgeschäft bewertet wird. In diesem Rahmen fand im Frühjahr dieses Jahres eine mehrwöchige Testphase mit einem Servicefahrzeug von Mercedes statt.

Das Endergebnis dieses Tests war – gemessen an den beschriebenen Anforderungen an unsere Service-Fahrzeuge – leider ernüchternd. Derzeit sind die am Markt verfügbaren Service-Fahrzeuge mit Elektroantrieb für die bnNETZE nicht geeignet.

Nachrichtlich noch folgende aktuelle Zahlen zum Einsatz alternativ angetriebener KFZ in der badenova:

  • 186 Fahrzeuge mit Erdgasantrieb (rd. 36%)
  • 2 E-Fahrzeuge
  • 1 Hybrid-Fahrzeug
  • 1 Plug-In-Hybrid

Sie dürfen sicher sein, dass wir laufend den Markt beobachten und bei jeder Ersatz- bzw. Neuanschaffung vor der Kaufentscheidung auch den Einsatz von Modellen mit alternativen Antrieben prüfen.

Für weitere Rückfragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Thorsten Radensleben

Vorstandsvorsitzender der badenova AG & Co. KG

Reinhold Lohr

Geschäftsführer