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Schulessen: Kompromiss nicht Dogma

In städtischen Kitas und Grundschulen kommt ab dem kommenden Jahr mittags nur noch ein vegetarisches Gericht auf die Teller. Die Reduzierung des Angebotes hätte mit Maß vorgenommen werden müssen. Bei der Neuausrichtung des Schulessens ist ausreichende Akzeptanz entscheidend. Deswegen haben wir uns für mehr Wahlmöglichkeiten an zwei bis drei Wochentagen stark gemacht. Eine Mehrheit im Gemeinderat hat unseren Vorschlag in seiner Sitzung vom 18.10.22 leider abgelehnt. Wir hoffen, dass diese Entscheidung nicht zu rückläufigen Teilnehmerzahlen am Schulessen führt.

Zur Beschlussvorlage.

Unser Änderungsantrag im Wortlaut:

Interfraktioneller Änderungsantrag DS G-22/015

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,

die antragstellenden Fraktionen beantragen die nachstehende Änderung der Drucksache:

Ziffer 5 der Drucksache wird ersetzt durch:

5. Der Gemeinderat beschließt gemäß Drucksache G-22/015, dass Kindertageseinrichtungen und Grundschulen ab dem Schuljahr 2023/2024 die Möglichkeit gegeben wird, an zwei bis drei Wochentagen beim Schulmittagsessen eine erweiterte Wahlmöglichkeit anzubieten.

Die Drucksache wird um folgende Ziffer ergänzt:

6. Der Gemeinderat beauftragt die Stadtverwaltung, die Umsetzbarkeit einer Sozialstaffelung beim Schulessen („Geschwisterregelung“) zu prüfen und mögliche Vorschläge im Schulausschuss darzulegen.

Begründung:

Wenn es um das Mittagessen an den Freiburger Kindestageseinrichtungen und Grundschulen geht, verfolgen wir dieselben Ziele. Kinder sollen gesunde Mahlzeiten erhalten, insbesondere dann, wenn sie daheim weniger Möglichkeiten haben, ausgewogen und abwechslungsreich zu essen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sich alle Eltern ein qualitativ hochwertiges Schulessen leisten können. Den Ansatz der Stadtverwaltung, die Preise im Blick zu behalten, unterstützen die unterzeichnenden Fraktionen ausdrücklich, denn es geht nicht nur um die Gesundheit der Kinder, sondern auch um soziale Teilhabe am Mittagstisch sowie darüber hinaus um einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und Naturerzeugnissen. Dazu gehört auch ein bewusster Konsum von Fleisch, biologischen und regionalen Produkten. Um all das zu erreichen ist es unabdingbar, dass so viele Kinder wie möglich am gemeinsamen Mittagessen in der Kita und der Grundschule teilnehmen. Eine größere Auswahl beim Angebot an zwei oder drei Tagen in der Woche steigert die Attraktivität des Schulessens und bringt mehr Kinder an den gemeinsamen Mittagstisch. In diesem Zusammenhang ist eine Beteiligung der Schulen, Eltern sowie der Schülerinnen und Schüler grundlegend wichtig. Eine Reihe von Schulen und Kitas setzt diese Punkte – wie die Adolf-Reichwein-Schule – bereits um und stellt den Kindern an mehreren Tagen eine Auswahl zur Verfügung. Eine solche flexible, eigenverantwortliche und pragmatische Lösung beim Schulessen könnte nicht nur für Schülerinnen und Schüler attraktiver sein, sondern es den Kitas und Schulen auch ermöglichen, selbstständig auf die unterschiedlichen Bedürfnisse vor Ort einzugehen.

Dr. Klaus Schüle, stellv. Fraktionsvorsitzender CDU

Peter Kleefass, Stadtrat CDU

Franco Orlando, stellv. Vorsitzender FDP/BFF

Claudia Feierling, Stadträtin