Anfrage: Schulsozialarbeit Emil-Thoma Schule (interfraktionell)
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
unsere Fraktionen haben Mitte Oktober ein Schreiben der Schulleitung der Emil-Thoma-Realschule
erhalten, in dem um eine Aufstockung der Stelle für Schulsozialarbeit gebeten wurde. Der entsprechende
Antrag der Schule vom 22.03.2018 liegt der Stadtverwaltung vor.
Unter anderem wird in dem Antrag angeführt, dass der hohe Anteil an Schülerinnen und Schülern mit
Migrationshintergrund und die damit verbundene erschwerte Kommunikation einen erhöhten
Zeitaufwand erfordert, zudem überdurchschnittlich viele Familien Transferleistungen erhalten und in
vielen Fällen ein sozialpädagogischer Förder- und Betreuungsbedarf vorliegt.
Die große Heterogenität der Schülerschaft, Sprachbarrieren, instabile Familienverhältnisse sowie
besonders viele Schul- und Schulartwechsler bringen zusätzlichen Unterstützungsbedarf mit sich. Im
Schreiben an die Fraktionen wird auch darauf hingewiesen, dass die Schule über zwei Inklusionsklassen
mit geistig behinderten Schülerinnen und Schülern sowie eine Vorbereitungsklasse verfügt.
Wir sind grundsätzlich der Auffassung, dass bei der Verteilung von Stellenanteilen für Schulsozialarbeit
die jeweilige Situation vor Ort betrachtet werden muss. Die Emil-Thoma-Realschule braucht dringend
Präventionsangebote in den Bereichen Gewalt, Sucht und Medien sowie spezifische Angebote für
Mädchen.
Daher bitten wir Sie um die Beantwortung folgender Fragen:
1. Wie ist der Stand der Dinge in Sachen „Konzept zur Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit an
Freiburger Schulen“?
2. An welchen Schulen sehen Sie prioritären Nachsteuerbedarf bei der Ausstattung mit Schulsozialarbeit
und welche Parameter sind für Sie hierbei entscheidend?
Weiter bitten wir Sie um eine Rückmeldung bezüglich des Anliegens der Emil-Thoma-Realschule nach
wohlwollender Prüfung.
Mit freundlichen Grüßen
gezeichnet
Birgit Wölki
B90/ Die Grünen
Klaus Schüle
Martin Kotterer
CDU-Fraktion
Renate Buchen
Stefan Schillinger
SPD-Fraktion
Antwort der Stadtverwaltung vom 13. Dezember 2018:
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 13.11.2018. Sie nehmen Bezug auf das Schreiben
der Emil-Thoma-Realschule vom 22.03.2018, mit dem eine weitere Stelle Schulsozialarbeit
beantragt wurde. Nach Prüfung der Sachlage kann ich Ihre Fragen im Einzelnen
wie folgt beantworten:
1. Wie ist der Stand der Dinge in Sachen „Konzept zur Weiterentwicklung der
Schulsozialarbeit an Freiburger Schulen“?
Derzeit wird an der Weiterentwicklung des Konzeptes der Schulsozialarbeit an Freiburger
Schulen gearbeitet, dies ist ein erster Schritt im Zusammenhang mit dem bedarfsorientierten
Ausbau. Im Rahmen der Aufstellung des Doppelhaushaltes
2019/2020 erfolgt die Beratung und Beschlussfassung durch den Gemeinderat.
Grundlage ist die Drucksache „Schulsozialarbeit und Jugendsozialarbeit an beruflichen
Schulen – Aufstockung der Regiemittel und Ausbau im DHH 2019/2020“ (G-
18/209), die am 10.12.2018 eingebracht wurde.
2. An welchen Schulen sehen Sie prioritären Nachsteuerungsbedarf bei der Ausstattung
mit Schulsozialarbeit und welche Parameter sind für Sie hierbei entscheidend?
Im genannten Konzept findet neben der Anzahl der Schüler_innen auch eine Definition
„bildungsbeeinflussender Faktoren“ Berücksichtigung, um einen Sozialindex für
weiterführende Schulen zu entwickeln. Die in der Anfrage genannten Aspekte wie
„Heterogenität der Schülerschaft“ und „instabile Familienverhältnisse“ werden in diesem Zusammenhang in die Überlegungen mit einbezogen. Nach Abschluss der Haushaltsberatungen wird das Amt für Kinder, Jugend und Familie zeitnah über die politischen Beschlüsse informieren.
Mit freundlichen Grüßen
(G. Stuchlik)
Bürgermeisterin