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Amtsblatt Nr. 766: Freiburg braucht ein Autokino

Seit März hat sich der Alltag vieler Menschen in der Stadt drastisch verändert. Zwar durften erste Läden wieder öffnen, doch das öffentliche Leben bleibt stark eingeschränkt. Besonders schmerzlich ist der notwendige Verzicht auf die Unterhaltungsangebote unserer sonst so kulturreichen Stadt.

Selbst auf öffentliche Filmvorführungen müssen die kinobegeisterten Freiburger verzichten. Dabei gibt es für dieses Problem eine sehr sichere und nicht weniger unterhaltsame Lösung: Ein Autokino würde den Kinobesuch mit Sicherheitsabstand möglich machen. Die Idee ist nicht neu. Ursprünglich 1933 in den USA erfunden, kam das Autokino in den 1960er Jahren auch nach Deutschland. Heute kann ein Autokino gemeinsamen Freizeitspaß im öffentlichen Raum ermöglichen und Alt wie Jung dadurch ein Stück Freiheit zurückgeben – und das ganz pandemiekonform.

Die Stadt Offenburg hat gezeigt wie es gehen könnte. Seit dem 11. April werden auf dem dortigen Messegelände Filme vorgeführt. Gemeinsam mit lokalen Kinos und Radiosendern wurde dort in kürzester Zeit ein Autokino errichtet. Der Filmbetrieb läuft unter hohen Sicherheitsstandards. Die Buchung der Tickets erfolgt online, bei der Einlasskontrolle dürfen die Scheiben unten bleiben. Gescannt wird durch die Windschutzscheibe. Hierfür muss der Kinobetreiber lediglich eine freie Frequenz bei der Bundesnetzagentur beantragen. Die Offenburger Initiative war zunächst nur für die Osterfeiertage geplant. Wegen des großen Erfolges wurde sie schließlich bis zum 26. April verlängert. Auch deutschlandweit steigt das Angebot rasant an.

Unsere Fraktionsvorsitzende Dr. Carolin Jenkner sieht in einem Freiburger Autokino eine großartige Chance für Unternehmen, die normalerweise Großveranstaltungen betreuen: „Aufgrund der Absage aller Veranstaltungen brechen vielen Unternehmen die gesamten Aufträge weg. Die Errichtung einer Autokinoanlage wäre zumindest ein kleines Projekt und könnte zudem lokalen Kinobetreibern wieder Filmvorführungen ermöglichen und so das kulturelle Leben ein kleines Stückchen aufleben lassen.“ Die hierfür notwendige Fläche könnte zum Beispiel auf dem Gelände der Neuen Messe bereitgestellt werden. Auch Konzerte lokaler Musiker und Musikerinnen wären in einem solchen Format wieder möglich.