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Amtsblatt Nr. 767: Durchhalten!

Auf dem Weg der langsamen Öffnung verlässt sich die Politik auf die Eigenverantwortung jedes einzelnen. Wir sind davon überzeugt, dass dies der richtige Weg und der Großteil der Bevölkerung sehr wohl in der Lage ist, verantwortungsvoll mit diesen Lockerungen umzugehen. Selbstverständlich gilt jedoch zugleich: Jede Einschränkung unserer Grundrechte muss weiterhin umfassend und nachvollziehbar begründet sein.

Nur, wenn wir alle auch künftig die grundlegenden Regeln beachten, werden weitere Lockerungen möglich werden. Es gilt also nach wie vor: Wo immer möglich Abstand halten und im Begegnen Mund- und Nasenschutz auf!

Andernfalls droht uns eine zweite Infektionswelle, und das, wo wir uns aus der ersten gerade freischwimmen. Ein solcher Rückfall würde viele weitere Todesfälle bedeuten, unsere Freiheiten weiter stark einschränken und Einschnitte in unsere Wirtschaft bedeuten, die die bisherigen bei weitem übertreffen. Und dies steht fest: Diese Viruserkrankung hat uns bereits zu viel Leid gebracht und zu viel dauerhaft kaputt gemacht. Wir sehen, dass für viele Menschen die Situation untragbar ist, Existenzen langfristig zerstört, viele verzweifelt sind.

Niemand hat ein Interesse an einem erneuten Aufflammen der Infektionen. Der Blick in viele andere Länder der Welt zeigt uns, wie verantwortungsvoll unsere Politiker auf der Bundes- und Landesebene bislang agiert haben: Im Festlegen der Regeln und im Gewähren von Hilfen. Wir appellieren daher an Sie alle: Halten Sie durch!

In besonderem Maße bewegt uns alle die Situation der Kinder, für die die Umstände mit jeder Woche schwieriger werden. Dass für Eltern das Home-Office mit der Betreuung und der Beschulung ihrer Kindern kaum vereinbar ist, leuchtet jedem ein. Kräftezehrende Situationen zuhause gehen jedoch zuallererst zulasten der Kinder.

Mit der Öffnung der Spielplätze, des Mundenhofs und nach und nach der Schulen dürfen sie mit kleinen Schritten in ihr gewohntes Leben zurück: mit ihren Freunden, dem sozialen Umfeld und insgesamt auch wieder mehr Bewegungs- und Bildungsräumen. Denn auch die Gerechtigkeitslücke, die sich bei der Bildung auftut, wird mit jedem Tag der Schließung größer. Wir erwarten dringend Lösungen auch für alle Kita-Kinder, selbst wenn diese zunächst improvisiert und nur in „Teilzeit“ möglich wären. Denn Schulen wie auch Kitas bedeuten weit mehr als Lernstoff und Betreuung. Sie sind ein wesentlicher Teil der Lebenswelt und der sozialen, wie auch der emotionalen Entwicklung unserer Kinder.