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Dietenbach klimaneutral durch Wasserstoff

Der Stadtteil Dietenbach soll ein möglichst energieneutraler Stadtteil werden. Deshalb werden die Gewinnung von Strom aus erneuerbarer Energie, Reduzierung des Wärmeverbrauches und weitere klimaschonende Maßnahmen beim Bau des neuen Stadtteils erhebliche Bedeutung haben. Unsere Fraktion hat hierzu Ende Mai eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt. Darin schlugen wir vor, überschüssige Solarenergie in Dietenbach mittels eines Elektrolyseurs in Wasserstoff umzuwandeln.

Die Stadt Esslingen macht es bei ihrem Neubauprojekt „Neue Weststadt“ vor. Überschüssiger Solarstrom wird in Wasserstoff umgewandelt. Bei diesem Elektrolyseprozess entsteht Abwärme, die für die Wärmeversorgung der umliegenden Gebäude genutzt wird. Das Endprodukt der Transformation ist grüner Wasserstoff. Dieser wird ins Gasnetz eingespeist und kann auch von anderen Esslingern genutzt werden, was wiederum den Anteil fossilen Gases innerhalb des Gasnetzes reduziert. Zusätzlich soll eine Abfüllstation entstehen. Von dort kann der Wasserstoff per LKW zu Industriekunden transportiert werden. Außerdem wird in Esslingen über eine Wasserstofftankstelle nachgedacht, die die Fahrzeuge der Anwohnerinnen und Anwohner mit sauberem Treibstoff versorgen könnte. Gleichzeitig soll überschüssiger Strom in das ÖPNV-Netz der Stadt Esslingen eingespeist werden und sowohl Elektrobusse mit Oberleitungen, wie auch mit Batterien antreiben

Das in Esslingen geplante Konzept könnte in gleicher oder ähnlicher Form auch in Dietenbach umgesetzt werden. Hinzu kommt: Das aktuelle Konjunkturpaket der Bundesregierung setzt einen Schwerpunkt auf den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland. Im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie stellt die Bundesregierung neun Milliarden Euro zur Verfügung, die unter anderem zur Finanzierung von neuen Elektrolyseuren abgerufen werden können. Die Energiegewinnung und die anschließende Speicherung werden für unsere Region in den kommenden Jahren zunehmend wichtig. Bereits jetzt wird in Baden-Württemberg mehr Strom verbraucht, als erzeugt wird. Schon heute müssen fast 20 Prozent des Energiebedarfs importiert werden. Durch die Abschaltung weiterer Kraftwerke wird dieser Wert in den nächsten Jahren auf insgesamt 30 Prozent steigen. Unser baupolitischer Sprecher Martin Kotterer sieht das Wasserstoffkonzept für Dietenbach daher als vielversprechende Chance: „Damit können wir einen regionalen Beitrag zur ökologischen und nachhaltigen Energieversorgung der Region leisten.“