Frischer Wind für den Breitensport in Freiburg
Zusammen mit unseren Haushaltsanträgen haben wir unsere sportpolitische Linie klar gemacht. Mit unseren Forderungen zielen wir auf eine größere Unterstützung für den Breitensport und möchten eine Debatte über ein städtisches Gesamtkonzept anregen.
Unsere Anträge im Detail:
- Wir haben eine weitere 100%-Stelle für das Sportreferat beantragt. Die großen Herausforderungen, vor denen die Sportentwicklung in den kommenden Jahren steht, bedarf eines größeren Personalpools. So können auch Anliegen des Breitensports schneller bearbeitet und Lösungen etwa für die Sportachse-Ost oder Planungen für den großen Platzbedarf im Freiburger Norden schneller realisiert werden.
- Gemeinsam mit einem Sportinvestitionsfond in Höhe von 175.000€/2023 und 500.000€/ab 2024 soll das Sportreferat zügig und unkompliziert notwendige Investitionen der Vereine in ihre Sportstätten unterstützen können. Durch Gebäudesanierungen oder Investitionen in Sportflächen könnten die Breitensportvereine ihren wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben (soziale Teilhabe, Integration, gesellschaftlicher Zusammenhalt etc.) besser nachkommen.
- Die zusätzliche Stelle und der Sportinvestitionsfond bilden das Fundament für ein Gesamtkonzept für den Sport in Freiburg, über das wir dank unseres Antrag „Sportentwicklungsplan Freiburg – konkreter Umsetzungsfahrplan“ noch in diesem Jahr im Gemeinderat beraten werden.
Seit Jahren wird über die Neugestaltung, Verteilung und Erweiterung der städtischen Sportflächen diskutiert, doch noch immer fehlen viele konkrete Schritte. Dabei ist die Verlängerung des Mietverhältnisses des Dreisamstadions mit dem SC Freiburg und die damit eng verflochtene Debatte um die Sportachse Ost nur eine der zahlreichen Herausforderungen, vor denen die Stadtverwaltung, der Profi- und nicht zuletzt der Breitensport stehen. Denn nicht nur der PTSV Jahn und die Freiburger Turnerschaft verzeichnen einen wachsenden Platzbedarf im Freiburger Osten. Auch der TSV Alemannia Zähringen kann die steigende Aufnahmeanfragen nicht mehr vollständig befriedigen. Dabei ist er der einzige Sportverein im Freiburger Norden mit einem breiten Sportangebot, das von seinen 1 500 Mitglieder getragen wird. Der Verein leistet in der Nordstadt enorm wichtige und unverzichtbare Jugendarbeit und integriert zahlreiche Kinder und Jugendliche mit Migrationsbiografien.
Mit der Verlegung des SV Solvay ist der TSV Alemannia Zähringen der einzige Verein im Freiburger Norden, der über Flächen für Rasensport verfügt. Den wachsenden Bedarf kann er mit derzeitige Sportfläche nicht vollständig stillen. Der Verein Blau-Weiß-Wiehre verfügt dagegen über viel Fläche, kann diese aber nicht alleine bewirtschaften. Die Bedarfe, Forderungen und Problemlagen sind komplex und wenngleich sich für den Freiburger Osten allmählich ein Kompromiss abzeichnet, so ist doch eine gesamtstädtische Lösung notwendig, um den Breitensport ausreichend zu fördern und bei seinen wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben zu unterstützen.
Diese Aufgaben sind so vielfältig wie das Angebot der Vereine: Sport ermöglicht soziale Teilhabe, er fördert Integration, verbindet Menschen und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gerade nach den Jahren der Corona-Pandemie halten wir es für unerlässlich, dass die Stadtverwaltung den vielen Sportvereinen und deren engagierten Mitgliedern die bestmöglichen Entwicklungschancen bietet. Zwar ist es Ziel der Sportpolitik der Stadt Freiburg, Vereine bei der Erfüllung ihrer Aufgaben durch eine ausgewogene finanzielle Förderung zu unterstützen. Doch sehen wir in Freiburg trotz der seit 2018 angepassten Förderrichtlinien – mit Ausnahme der Kunstrasenförderung – zu wenig Fortschritt in der sportpolitischen Entwicklung und schlagen mehr Unterstützung aus dem Freiburger Rathaus vor.
Wir wollen mit unserem sportpolitischen Engagement die Grundlage dafür legen, dass die Stadt endlich mit Konsequenz einen Sportentwicklungsplan für Freiburg erarbeitet und auch umsetzen kann.