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Nicht ganz Goldstandard

Freiburg möchte bis 2030 eine klimaneutrale Stadtverwaltung und hat dafür den European Energy Award (EEA) eingeführt. An europaweite Standards orientiert, soll er helfen, bisherige Maßnahmen zu beurteilen und konkrete Umsetzungsstrategien zu erarbeiten. Die erste Analyse lag nun dem Gemeinderat vor. Fazit: Freiburg befindet sich auf einem sehr guten Weg. Im europäischen Ranking reicht es zurzeit aber nur für den Silber-, nicht ganz für den Goldstandard. Um sich für diesen bewerben zu dürfen, muss die Stadt 75% der Höchstpunktzahl erzielen.

Die erreichten 73,7% sind eine beachtliche Leistung, doch schlummert noch Potenzial in Freiburg. Bereits im vergangenen Juli wollten wir dieses mit unserem Antrag zur Auflistung aller städtischen Energiesparmaßnahmen aufzeigen. Die Ergebnisse unserer Initiative sind in die Arbeit am EEA eingeflossen. Nun gilt es, dieses Potenzial zielgerichtet zu entfalten.

Chancen nutzen

Bernhard Schätzle (umweltpolitischer Sprecher): „Wir weisen die Stadtverwaltung und den Gemeinderat schon lange darauf hin, dass die ökologische mit der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen kann. Bei der sehr angespannten Haushaltslage sollten vor allem Projekte gefördert werden, bei denen pro Euro am meisten CO² eingespart wird. Das wäre zielgerichteter, kalkulierbarer und haushalterisch solider Klimaschutz.“

Die Energieagentur Regio Freiburg bestätigte nun unsere klimapolitischen Vorschläge. Sie macht beim EEA im Bereich kommunale Gebäudesanierungen hohe Potenziale aus. Genau dort sehen wir ungenutzte Möglichkeiten für den Klimaschutz. Unsere Haushaltsanträge hätten mehr Mittel für die energetische Sanierung von städtischen Gebäuden bereitgestellt, die vorwiegend kulturelle oder soziale Träger nutzen. Wir hätten damit nicht nur ca. 1,3 Mio. Euro mehr in effizienten Klimaschutz investiert, sondern auch etablierten Einrichtungen wie dem Theater im Marienbad bei notwendigen Investitionen geholfen. Gegen die Stimmen der Grünen-Fraktion fand unser Antrag für derartige win-win-win-Situationen für Stadt, Träger und Klimaschutz keine Mehrheit. Aus unserer Sicht eine verpasste Chance. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass Freiburg solche Chancen künftig nutzt, um den Goldstandard zu erreichen.