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Unsere Anfrage zum fairen Miteinander im Freiburger Westen

Der Sommer ist zwar vorbei, doch das bedeutet für viele lärmgeplagte Freiburgerinnen und Freiburger nur eine Verschnaufpause. Das gilt leider auch noch für die städtische Rave-Fläche im Dietenbachpark. Wenngleich wir es begrüßen, dass die Stadt nach langer Suche einen öffentlichen Raum für junge Leute geschaffen hat, so zeigen die Erfahrungen der letzten Monate doch, dass es noch der Feinabstimmungen bedarf, damit aus dem Rave-Gelände kein neuer Lärm-Hotspot wird.

Wir kümmern uns daher schon heute darum, dass die Stadt im Sinne von Anwohnerinnen und Anwohnern für einen Interessenausgleich sorgt. Wie? Das steht in unserer Anfrage. Denkbar wären etwa eine festgelegte und geringe Zahl an Raves oder eine kürze Dauer, dass die nahen Bewohnerinnen und Bewohner und auch die Vereine weniger lang lauter Musik und dröhnenden Bässen ausgesetzt sind. Auch die illegalen Raves unter den Dreisambrücken sind nicht nur ein Ärgernis, sondern können durch nächtliche Ruhestörungen auch gesundheitsschädlich sein. Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf der Stadt. Alles weitere steht in unserer Anfrage.

Anfrage nach §24 der GemO zum Thema „Faires Miteinander im Freiburger Westen“ vom 10.11.2023

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn, 

seit den Sommermonaten haben sich die Beschwerden von AnwohnerInnen des Dietenbachparks über die legalen Raves im Freiburger Westen gemehrt – und auch die Beschwerden über die häufig im Anschluss an diese stattfindenden illegalen Raves unter den Dreisambrücken, die für nächtliche Ruhestörungen sorgen. Dass konstante Lärmbelastungen nicht nur ein Ärgernis sind, sondern auch ein Gesundheitsrisiko darstellen, ist nicht nur AnwohnerInnen des Seeparks und des Augustinerplatzes bekannt. Die herbstliche Jahreszeit wird auch diesen Lärmkonflikt im Freiburger Westen wieder einmal für ein paar Monate abflachen lassen, dennoch möchten wir, dass sich die Stadtverwaltung frühzeitig darum bemüht, diesen neuen Nutzungskonflikt zu mildern.

Unserer Fraktion ist bewusst, dass die Stadt lange nach einer Rave-Fläche gesucht hat, dass sich die Location im Dietenbachpark noch in einer Anfangsphase befindet und es noch weiterer Abstimmungen mit allen beteiligten Akteuren bedarf. Und wenngleich wir es begrüßen, dass die Stadt mit dem Rave-Gelände einen Ort geschaffen hat, an dem gerade junge Menschen zusammenkommen und feiern können, so sehen wir doch angesichts der gehäuften Lärmbeschwerden, des berechtigten Interesses des Anwohnerbündnisses „KontraBass“, Sachbeschädigungen und weiteren Verschmutzungen in der Nähe des Rave-Geländes und auf dem Vereinsgelände vom Freiburger Fußball-Club dringenden Handlungsbedarf, um zu einem fairen Miteinander im sowieso schon oft lärmgeplagten Freiburger Westen zu gelangen. Unser Anliegen richtet sich nicht gegen das Rave-Gelände und dessen NutzerInnen. Unserer Fraktion geht es um einen ausgewogenen Interessensausgleich zwischen Feiernden, den benachbarten Vereinen und den AnwohnerInnen. Faires Miteinander und Respekt gehören für uns ebenso zum Freiburger Lebensgefühl wie rücksichtsvolles Feiern in unseren Parks. Vor diesem Hintergrund bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Welche Regularien und Auflagen (zeitliche Begrenzungen, Höchstzahl an Raves, Reinigung etc.) gibt es für die Raves im Dietenbachpark?
  2. Wann müssen die Raves angemeldet werden und wo wird auf ihr Stattfinden hingewiesen?
  3. Wäre es im Sinne eines Ausgleichs mit den AnwohnerInnen möglich, die Anzahl und die Länge der Raves zu begrenzen?
  4. Gibt es Dezibel-Regulierungen? Wenn ja: Wie werden diese überprüft?
  5. Die Anwohnerbeschwerden richten sich vor allem gegen die starken und durchdringenden Bässe. Welche Maßnahmen könnte die Stadt ergreifen, um eine zu starke Bass-Emmission zu verhindern, sodass AnwohnerInnen sich weniger gestört fühlen?
  6. Sind der Stadt Sachbeschädigungen und Beschwerden über Verschmutzungen in der Nähe des Rave-Geländes, etwa bei der Grillstelle oder bei nahen Vereinen, bekannt, die während oder nach den Raves stattgefunden haben?
  7. Wie wird die Stadt im kommenden Jahr reagieren, um etwaige Sachbeschädigungen und Verschmutzungen zu reduzieren?
  8. Wie geht die Stadt gegen die illegalen Raves vor, die unter der Dreisambrücke stattfinden?

„Hier kann man richtig laut sein, ohne dass es jemanden stört“, haben Sie, Herr Oberbürgermeister Horn, zur Eröffnung des Rave-Geländes im Sommer verkündet. Diese Einschätzung hat sich als all zu optimistisch erwiesen. In diesem Sinne sollten Sie dafür Sorge tragen, dass die NutzerInnen des Rave-Geländes auf die Einhaltung bestehender Regeln hingewiesen werden und dass die Stadt auf einen Interessensausgleich mit Betroffenen hinwirkt. Dazu möchten wir Sie höflich auffordern.